Verwenden gespiegelter Sicherungsmediensätze

ms175053.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
Gespiegelte Sicherungsmediensätze werden nur in SQL Server 2005 Enterprise Edition unterstützt.

Microsoft Mit SQL Server 2005 wird die Spiegelung von Sicherungsmediensätzen eingeführt. Durch die Spiegelung eines Mediensatzes wird die Zuverlässigkeit erhöht, während sich die Auswirkungen von Funktionsstörungen bei Sicherungsgeräten reduzieren. Diese Funktionsstörungen sind sehr schwerwiegend, da Sicherungen im Hinblick auf den Verlust von Daten die letzte Schutzmaßnahme darstellen. Mit zunehmendem Umfang einer Datenbank nimmt auch die Wahrscheinlichkeit für einen Fehler bei einem Sicherungsgerät oder -medium zu, in dessen Folge eine Sicherung schließlich nicht mehr wiederhergestellt werden kann. Durch die mit der Spiegelung von Sicherungsmedien gebotene Redundanz erhöht sich die Zuverlässigkeit der Sicherungen.

ms175053.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
Allgemeine Informationen zu Mediensätzen finden Sie unter Mediensätze, Medienfamilien und Sicherungssätze.

Einführung in gespiegelte Mediensätze

Die Medienspiegelung ist eine Eigenschaft des Mediensatzes. Ein gespiegelter Mediensatz setzt sich aus mehreren Kopien (Spiegeln) des Mediensatzes zusammen. Ein Mediensatz enthält eine oder mehrere Medienfamilien, die jeweils einem Sicherungsmedium entsprechen. Wenn beispielsweise in der TO-Klausel einer BACKUP DATABASE-Anweisung drei Medien aufgelistet sind, werden die Daten mit BACKUP auf drei Medienfamilien aufgeteilt – eine pro Medium. Die Anzahl der Medienfamilien und Spiegel wird definiert, wenn der Mediensatz erstellt wird (durch eine BACKUP DATABASE-Anweisung, mit der WITH FORMAT angegeben wird).

ms175053.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
Eine Einführung zu Medienfamilien und Mediensätzen finden Sie unter Mediensätze, Medienfamilien und Sicherungssätze.

Ein gespiegelter Mediensatz besitzt zwischen zwei und vier Spiegel. Jeder Spiegel enthält alle Medienfamilien im Mediensatz. Für die Spiegel ist die gleiche Anzahl von Medien erforderlich – eines pro Medienfamilie. Für jeden Spiegel ist ein separates Sicherungsmedium pro Medienfamilie erforderlich. Beispielsweise sind für einen gespiegelten Mediensatz, der aus vier Medienfamilien mit drei Spiegeln besteht, zwölf Sicherungsmedien erforderlich. All diese Medien müssen äquivalent sein. Beispielsweise Bandlaufwerke mit der gleichen Modellnummer vom selben Hersteller.

In der folgenden Abbildung ist ein Beispiel für einen gespiegelten Mediensatz veranschaulicht, der zwei Medienfamilien mit zwei Spiegeln umfasst. Jede Medienfamilie enthält drei Mediendatenträger, die pro Spiegel ein Mal gesichert werden.

Gespiegelter Mediensatz: zwei Medienfamilien mit zwei Spiegeln

Einander entsprechende Laufwerke auf den Spiegeln besitzen identische Inhalte. Somit können sie zum Zeitpunkt der Wiederherstellung ausgetauscht werden. In der vorherigen Abbildung beispielsweise kann das dritte Laufwerk von tape2 mit dem dritten Laufwerk von tape0 ausgetauscht werden.

Angeben eines gespiegelten Mediensatzes

Wenn Sie einen gespiegelten Mediensatz in einer BACKUP-Anweisung angeben möchten, geben Sie den ersten Spiegel in der TO-Klausel an. Geben Sie anschließend jeden Spiegel in der MIRROR TO-Klausel des Spiegels an. In den Klauseln TO und MIRROR TO muss die gleiche Anzahl und der gleiche Typ von Sicherungsmedien angegeben werden.

Im folgenden Beispiel wird der in der vorherigen Abbildung dargestellte gespiegelte Mediensatz erstellt und die AdventureWorks-Datenbank auf beiden Spiegeln gesichert.

BACKUP DATABASE AdventureWorks
TO TAPE = '\\.\tape0', TAPE = '\\.\tape1'
MIRROR TO TAPE = '\\.\tape2', TAPE = '\\.\tape3'
WITH
    FORMAT,
    MEDIANAME = 'AdventureWorksSet1';
GO

Hardwareanforderungen für Sicherungsspiegel

Spiegelungen werden auf Festplatte und auf Band angewendet (auf Festplatten werden keine Anschlussbänder unterstützt). Wie in früheren Versionen von SQL Server müssen alle Sicherungsmedien für einen einzelnen Sicherungs- oder Wiederherstellungsvorgang den gleichen Typ, die gleiche Festplatte bzw. das gleiche Band aufweisen.

In diesen weit gefassten Kategorien müssen wiederum ähnliche Geräte mit übereinstimmenden Eigenschaften verwendet werden. Wenn die Geräte zu unterschiedlich sind, wird eine Fehlermeldung (3212) generiert. Wenn Sie die Gefahr einer Nichtübereinstimmung der Geräte ausschließen möchten, verwenden Sie Geräte, die äquivalent sind, beispielsweise nur Laufwerke mit der gleichen Modellnummer vom selben Hersteller.

Funktionsweise der Medienspiegelung

Im Hinblick auf die Vollständigkeit der Spiegel gelten bei den verschiedenen Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgängen unterschiedliche Anforderungen. Wenn im Rahmen eines Sicherungsvorgangs ein gespiegelter Mediensatz geschrieben (d. h. erstellt oder erweitert) werden soll, müssen alle Spiegel vorhanden sein. Demgegenüber kann das Medium bei einem Wiederherstellungsvorgang immer nur von einem Spiegel pro Medienfamilie gelesen werden. Wenn Fehler auftreten, kann das Vorhandensein der anderen Spiegel jedoch dazu beitragen, dass einige Wiederherstellungsprobleme schneller gelöst werden können. Der Grund dafür ist, dass RESTORE und RESTORE VERIFYONLY das Ersetzen beschädigter Medien durch den entsprechenden Sicherungsmediendatenträger eines anderen Spiegels unterstützen. Beachten Sie, dass beim Wiederherstellen weniger Geräte als Familien verwendet werden können, die einzelnen Medienfamilien jedoch nur ein Mal verarbeitet werden.

Mit SQL Server-Datenbankmodul wird durch die Synchronisierung der Schreibvorgänge auf die Geräte sichergestellt, dass die Inhalte der gespiegelten Medien übereinstimmen. Wenn ein Spiegel aufgefüllt wird, wird auf alle Spiegel gleichzeitig zugegriffen.

ms175053.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
Einen gespiegelten Mediensatz durch das Entfernen eines Spiegels implizit zu brechen (aufzuteilen), ist nicht möglich. Sobald ein Band oder eine Festplatte eines Spiegels beschädigt oder neu formatiert wird, kann dieser Spiegel nicht mehr für Sicherungen verwendet werden. Solange noch ein vollständiger Spiegel intakt bleibt, kann der Mediensatz gelesen werden. Wenn jeder Spiegel eine gegebene Medienfamilie verliert, ist der Mediensatz wertlos.

So sichern Sie Daten auf gespiegelten Sicherungsmedien

So stellen Sie Daten von einer gespiegelten Sicherung wieder her

Siehe auch

Konzepte

Erkennen und Bewältigen von Medienfehlern
RAID-Stufen und SQL Server
Reagieren auf SQL Server-Wiederherstellungsfehler als Folge von beschädigten Sicherungen

Andere Ressourcen

RESTORE VERIFYONLY (Transact-SQL)
Verwenden von Sicherungsmedien

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005